Dürftigkeit vor deinen Augen
 

Armut in Österreich

Österreich gehört zu den reichsten Ländern der Welt. Dieser Reichtum nimmt ständig zu. Doch auch die Armut wächst: über 13% der Bevölkerung (mehr als eine Million Menschen) sind arm oder armutsgefährdet. Noch nie in der Geschichte der 2. Republik gab es so viele Arbeitslose wie jetzt (1/4 Mill. Menschen). Auch die Anzahl derer, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, hat die 100.000 Personen-Marke überschritten.

Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Armut ist ein Verteilungsproblem. Dennoch kürzt der Staat seit Ende der 90er Jahre laufend die Sozialleistungen.

Mit ihrer Initiative will die Wiener Tafel auf die Diskrepanz in unserer Gesellschaft hinweisen: Jährlich werden in Wien rund 70.000 Tonnen Lebensmittel vernichtet. Zeitgleich weist Wien mit 15% der Bevölkerung das größte Armutsrisiko auf. Längst schon geht Armut durch alle Bevölkerungs- schichten. Allein in Wien gelten über 5.000 Menschen als obdachlos. Armut macht krank und einsam. Sie grenzt aus, entwürdigt den Menschen, schwächt ihn und die Gesellschaft.
 
Durch die Arbeit der Wiener Tafel soll Abhilfe geschaffen, der Staat jedoch nicht aus seiner sozialen Verantwortung entlassen werden. Die in der Bundesverfassung verankerte Pflicht zur Grundversorgung der Staats- bürgerInnen muss Aufgabe der öffentlichen Hand bleiben. Die Tafel versteht ihren Einsatz als ergänzendes Hilfsangebot.

Armutsmessung

In der Armutsforschung unterscheidet man zwischen Armutsgefährdung und manifester Armut.
 
Die Armutsgefährdung wird gemäß dem Europäischen Statistischen Zentralamt (EUROSTAT) ausschließlich über Einkommensrisiken definiert. Personen, deren Einkommen unter 60% des Medianwertes des Pro-Kopf-Einkommen liegt, gelten als armutsgefährdet. Dieser Schwellenwert beträgt derzeit € 785,-- monatlich.
 
Von manifester Armut spricht man, wenn neben der finanziellen Not noch andere Beeinträchtigungen bestehen (chronische Krankheiten, die Unmöglichkeit die Wohnung angemessen zu beheizen, neue Kleidung zu kaufen, unerwartete Ausgaben zu machen, einmal im Monat nach Hause zum Essen einzuladen, usw.).

Bevölkerungsgruppen mit überdurchschnittlichem Armutsrisiko:

  • 23% aller alleinstehenden Frauen
  • 26% aller AlleinerzieherInnen
  • 18% kinderreichen Familien
  • 19% der Behinderten
  • 27% der Migrantinnen
  • 36% der Langzeitarbeitslosen
 
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